Seit meinem letzten Blogeintrag ist
wahnsinnig viel passiert. Wie kann ich fast 3 Monate in einem kurzem
Eintrag zusammenfassen? Ich werd's probieren und mich auf die
wichtigsten Ereignisse beschränken.
Meine Mama kam mich für 6 Wochen hier
in Chile besuchen. Mit ihr und meiner liebenTante Marcia bin ich dann
für eine Woche auf den Spuren der Vergangenheit nach Chiloé
aufgebrochen.
Chiloé ist eine wunderschöne ruhige Insel im eher
verregneten Süden Chiles auf der sich vor 20 Jahren (oder 21? wie
auch immer) eine junge Deutsche und ein junger Chilene sich (warum
auch immer haha) ineinander verliebten. Sie reisten zusammen durch
Chile, Peru und Bolivien und als die junge Deutsche wieder zurück
nach Deutschland musste, schrieben sie sich nicht auf Facebook oder
Whatsapp, nein, noch nicht einmal Emails sondern BRIEFE. Eines Tages
merkte die junge Deutsche, dass sie schwanger war und der junge
Chilene verkaufte sein wenig Hab und Gut, stieg in das nächste
Flugzeug um ein neues Leben in Deutschland zu beginnen, mit der
jungen Deutschen und mit..mir. :D
So ungefähr ist das abgelaufen und nun
hatte ich die Möglichkeit den Ort wo alles begann kennen zu lernen
und es war wirklich eine schöne Reise mit zwei extrem wichtigen
Frauen in meinem Leben.
Nach Chiloé sind wir noch nach Puerto Varas und Frutillar. Zwei schöne Städtchen wo man überall Kuchen essen kann, denn das Gebiet wurde im 19. Jahrhundert von deutschen Siedlern besiedelt.
Hier ein paar Fotos dazu...wer mit mir
auf Facebook befreundet ist kann auch ein paar mehr sehen.
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auf der Fähre nach Chiloé...in einigen Jahren wird es eine Brücke geben und man muss nicht mehr mit dem Schiff über den Chacao-Kanal....Ob Chiloé dann seinen Zauber verliert? |
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Die typischen Häuser auf Stählen |
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Castro |
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Der inzwischen verlassene Ort, an dem sich meine Elter kennen lernten. |
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mit meiner Mama am See Llanquihue |
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Der Vulkan Osorno im Sonnenuntergang...eine ganz besondere Stimmung :) |
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und wieder der Osorno....der Vulkan war einfach perfekt! |
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Die Wasserfälle von Petrohue...sehr beeidruckend! |
Mitte Februar kam dann noch mein lieber
Onkel Harald zu Besuch und mit ihm und meiner Mutter sind wir dann in
den Norden des Landes aufgebrochen. Nach zwei Tagen am berühmten
Strand Bahía Inglesa ging es weiter nach San Pedro in der
Atacamawüste. Die bekannte Oasenstadt ist ein Tourismusmagnet vor
allem da den Februar auch viele Chilenen zum reisen nutzen.
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Das Wasser sieht zwar wunderbar aus aber es ist eisig! |
Dort (in San Pedro) haben wir, da wir kein eigenes
Auto hatten an den Touren teilgenommen, die dort von über 40
Reiseanbietern angeboten wurden. So haben wir Tagesausflüge
unternommen zu wunderschönen hochgelegenen türkisenen
Altiplano–Seen , zu Geysiren, die im Sonnenaufgang ihre
Dämpfe aufsteigen lassen und manchmal eine kleine Wasserfontäne, zu
einem See in dem man wie im toten Meer auf der Wasseroberfläche
treibt, zu einem Salar wo man in der Ferne Flamingos und ihre
Spiegelung im Wasser bewundern kann oder zu einem wo der Boden so
weiß war, dass es von Weitem aussah als handele es sich um einen
zugefrorenen See wo Leute Schlittschuhlaufen.
Bei der Tour ins Tal des Todes und des
Mondes , el Valle de la Muerte y el Valle de la Luna
lernten wir ein Mädchen in meinem Alter kennen, die genau so wie ich
Halbchilenin ist und genauso wie ich gerade für ein Jahr hier ist.
Sie lebt jedoch dort in San Pedro und arbeitet bei einer Reiseagentur
wo sie Touren für Touristen leitet. Auch spannend!
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im Tal von San Pedro, friedliche Stimmung kurz vor Sonnenuntergang :) |
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Harald mit seiner supertollen Sonnencreme und mein Mami |
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Flamingos |
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Altiplanosee |
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ein vicuña |
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Das Valle de la muerte |
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ein paar Sanddünen gab es auch |
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Sonnenuntergang im Valle de la Luna |
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die Geysire, die gar nicht so gestunken haben wie gedacht |
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nein, das ist kein Schnee sondern Salz |
Von San Pedro aus sind wir dann in die
Hafenstadt Iquique gefahren von wo aus wir dann in den Flieger
gestiegen sind nach La Paz, Bolivien. Dort hatten wir ein kleines
Familientreffen, denn wir trafen uns dort mit meiner Cousine Mirjam,
die ein Weltwärs-Jahr in Bolivien macht.
In Bolivien war der Unterschied zu
Deutschland um einiges deutlicher zu merken als im recht europäischen
Chile. Ein Großteil der Bevölkerung ist indigen und spricht
Spanisch nicht als erste Muttersprache. Das Wesen der Bolivianer mit
denen wir zu tun hatten, war auch sehr verschieden zu dem der
Chilenen. Sehr viel distanzierter, zurückhaltender bzw. schüchterner
waren viele Leute wobei das manchmal schon so weit ging, dass es ins
unhöfliche schlug. Woran das liegt weiß ich nicht genau. Womöglich
haben sie schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht oder einfach
noch sehr wenig Erfahrung, denn schließlich ist Bolivien noch nicht
lange ein Tourismuziel.
Doch immer mehr Menschen entdecken
Bolivien zum Reisen für sich, auch viele Chilenen, da es noch extrem
billig ist. Allerdings sind vor allem Chilenen nicht sonderlich
willkommen in Bolivien was daran liegt, Chile in irgendeinem Krieg
den Bolivianern den Meerzugang genommen hat.
Bei der Einreise wurde ich mit meinem
chilenischen Pass dementsprechend feindlicher behandelt als meine
Mama oder mein Onkel. Diejenigen von euch, die mich kennen werden
verstehen, dass ich deswegen fast einen Streit vom Zaun getreten
habe...
Wir hatten in Bolivien eine sehr schöne
Zeit, denn das nicht sonderlich schöne La Paz ließen wir schnell
hinter uns und reisten weiter an den Titicaca-See, wo ich unbedingt
hatte hinreisen wollen.
Das kleine Örtchen Copacabana
(ja der gleiche Name wie der berühmte Strand in Brasilien und mehr
sogar, das Örtchen, das eine Pilgerstätte ist, ist der Namensgeber
für jenen Strand, da dieser nach der Jungfrau von Copacabana benannt
ist) hat trotz der zahlreichen Touristen nicht seinen Charme verloren
und die Isla del Sol (Sonneninsel) auf dem Titicaca-See
ist einfach ein Traum.
Meine Cousine Mirjam lag leider einen
Tag flach mit Durchfall, den man sich in Bolivien unheimlich leicht
holt (ich wurde zum Glück verschont) und so waren wir an zwei
verschiedenen Tagen mit zwei verschiedenen Eindrücken auf der Isla
del Sol und am zweiten blieben wir auch über Nacht.
Den letzten Tag in Bolivien verbrachten
wir wieder nur zu dritt, da meine Cousine weiter in eine andere Stadt
fuhr um beim größten Karneval Bolviens dabei zu sein. Wir nutzen
den Tag zum „Shoppen“ und kauften allerlei Pullis und Taschen und
Schals und was nicht alles mit den typischen Mustern des Altiplanos
ein.
Ein bisschen Karnevalfeeling durften
wir auch erleben.Wobei mein Onkel Harald darauf glaube ich getrost
hätte verzichten können. Menschenmassen, Jung und Alt auf den
Straßen sich gegenseitig mit Wasser und Schaum abspritzend... :D
Karneval ist wohl überall auf der Welt nicht Jedermanns Sache.
Die Reise war richtig schön und ich
bin meiner Mama und meinem Onkel Harald sehr dankbar für die tolle
Reise.
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La Paz |
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El Lago Titicaca |
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Meine Mama und mein Onkel helfen einer Frau den schweren Wagen mit Gas den Berg hochzuschieben...diese schwere Arbeit erledigen die Frauen während die Männer vor dem Fernsehen sitzen... |
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Das Tor der Sonne, ein heiliger Ort für die Einheimischen. |
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Copacabana und die Flagge die halb die bolivianische zeigt und halt die Flagge der indigenen Bevölerung |
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Der Titicaca- See beim Sonnenuntergang |
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soo viele indigene Bolivianer...ganz anders als in Chile wo die Menschen größtenteils europäisch aussehen oder wie Mestizen |
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Die Isla del Sol |
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wunderbar idyllisch |
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Die Kinder der Insel auf ihrem Heimweg von der Schule |
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Tiere und Menschen leben hier auf der Insel ganz eng beeiander |
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meine Cousine Mirjam |
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aus dem Bus raus hab ich mich eher getraut Menschen zu fotografieren |
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Verkehrschaos in El Alto, bei La Paz |
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La Paz hat auch koloniale und schöne Seiten |
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Karneval...die Mädels haben allen die vorbeigelaufen sind mit Wasserbomben abgeworfen |
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...deswegen sind viele mit ensprechendem Outfit auf die Straße, bereit für die "Straßenschlacht" |
Trotz der schönen Zeit war ich dann
auch wieder froh in meinem Santiago zu sein. Inzwischen habe ich die
Stadt richtig lieb gewonnen, auch wenn die meisten Leute sie aufgrund
der Verschmutzung und der Hektik und Anonymität unerträglich
finden.
Ein Zwischenseminar hatten wir Anfang
März auch noch auf dem wir eine Woche lang mit über 30 anderen
deutschen Freiwilligen aus ganz Chile unsere Erfahrungen austauschten
und über das halbe Jahr dass wir nun schon hier sind reflektierten
und über das halbe Jahr das noch kommt.
(Bzw. inzwischen sind es nur noch 5
Monate für mich....am 02. September geht mein Flieger zurück nach
Deutschland.)
So und zu guter Letzt noch die
wichtigste Neuigkeit. Ich habe die Chance bekommen für zwei Tage in
der Woche in einem Kindergarten zu arbeiten. Dies ist schon meine
zweite Woche und ich bin begeistert!
Meine Arbeit in der Villa Grimaldi war
ja leider nie besonders aufregend sondern eher monoton und eintönig.
Der Kindergarten ist dazu jetzt ein
krasser Kontrast und ein super Ausgleich für mich. Im nächsten
Blogeintrag mehr dazu und zu dem Viertel La Victoria, in dem der
Kindergarten liegt.
Bis dahin alles gute für euch!
Un abrazo!
Hannah